Ayurvedische Therapien

Unter ayurvedischen Therapien versteht man traditionelle Behandlungen, die bereits in den alten Schriften des Ayurveda wie z.B. der Caraka-Samhita beschrieben wurden. Die Formulierungen wurden dabei unserem modernen Vokabular angepasst.


Svedana
  – eine ayurvedische Schwitzbehandlung, die nach einer Massage das Einwirken der Öle und Kräuter in die tieferen Hautschichten möglich macht. Die feuchte Wärme durchdringt den Körper und die nach einer Massage aktivierten Stoffwechselprodukte können so besser ausgeschieden werden. Spezifische Kräuter, die dem Dampf hinzugefügt werden, unterstützen die gewünschte therapeutische Wirkung. Die besondere Konstruktion der ayurvedischen Dampfsauna ermöglicht, dass der Kopf kühl bleibt. Dies ist ein wichtiges Prinzip im Ayurveda.


Shirodhara – der ayurvedische Stirnguss, bei dem warmes Öl oder feine Heilkräuter-abkochungen in einem kontinuierlichen Strahl und rhythmischer Pendelbewegung über die Stirn fließen. Diese Behandlung reduziert die Muskel- und Nervenanspannung und kann kann sehr entspannend sein. Es ist eine sehr intensive Anwendung, nach der man sich vor Zugluft und anderen und inneren Reizen (Autofahren, Telefonieren etc.) für einige Stunden schützen sollte.

Takradhara – eine Variante des Shirodhara, bei der Kräuterabkochungen mit Buttermilch verwendet werden.

Dem Stirnguss geht eine Abhyanga oder eine Padabhyanga voraus. Er eignet sich nicht als Erstanwendung.
Es empfiehlt sich eine Serie von mind. 3 Stirngüssen.


Pinda sveda / Kizhi – es werden kleine Säckchen aus Kräutern oder/und Reis gebunden und in Kräuteröl erhitzt, mit denen der ganze Körper oder auch nur Teilbereiche beklopft und ausgestrichen werden. Je nach eingesetzten Kräutern haben sie aufbauende oder reinigende und lösende Wirkung.

Es empfiehlt sich eine Serie von mind. 3 Behandlungen.


Basti – ein lokaler, äußerer Ölguss z.B. als Kati basti. Hier wird ein Teigring auf die betreffende Körperpartie (z.B. unterer Rücken)  aufgelegt und mit warmen, mediziniertem Öl  gefüllt, das für ca.  30  Minuten einwirkt. Danach wird der behandelte Bereich sanft ausgestrichen.


Nasya –  eine Behandlung über die Nase, die bei sehr vielen Erkankungen oberhalb des Schlüsselbeines eingesetzt wird. Nach einer lokalen Massage und einer Wärmebehandlung wird eine spezielle Substanz in die Nase eingeführt. Diese kann fettig oder flüssig sein, aus pulverisierten Kräutern oder Dämpfen bestehen und nach Indikation lösend/reinigend oder aufbauend/nährend wirken.
Bei dieser Behandlung wird nicht nur die Nase behandelt, sondern auch die Stirn- und Kieferhöhle. Über die Schleimhäute werden auch das Gehirn und die Sinnesorgane erreicht.


Akshitarpana / Netratarpana – ist eine Augenbehandlung, bei der um die Augen, ähnlich einer Taucherbrille, ein Teigring gelegt wird, in den flüssiges, warmes Ghee (Butterreinfett) gegossen wird.

Es empfiehlt sich eine Serie von 3 – 5 Behandlungen.


Karnapurana – eine Behandlung der Ohren, bei der der äußere Gehörgang in Seitenlage mit warmen Ölen, Fetten oder Kräuterabkochungen gefüllt wird. Zuvor wird eine Kopfmassage mit Wärmebehandlung durchgeführt. Das Öl kann den ganzen Tag einbehalten werden.

Sinnvoll ist eine regelmäßige Behandlung über 5 oder 7 Tage.


Lepa – Auflage in Form einer Paste aus ausgesuchten Kräutern, Frischpflanzen, Ölen, Ghee etc., immer frisch zubereitet, die auf betroffene Körperstellen aufgelegt, mit Tüchern abgedeckt und warm bzw. kalt gehalten werden. Nach Ablauf der Einwirkzeit wird die Auflage abgenommen.


Marmani pathi – eine Kräuter-Harz-Bandage die schmerzlindernd, abschwellend, entzündungshemmend und kräftigend auf Muskel, Sehnen, Bänder und Knochen wirkt.


Piccu – mit mediziniertem Kräuteröl angereicherte, warme oder kühle Wickel werden auf die betroffenen Körperbereiche aufgebracht. Dies kann in Verbindung mit einer Ganz-/Teilkörpermassage oder als eigenständige Behandlung angezeigt sein

Wie die meisten Naturheilverfahren werden die o.g. Therapien von der Schulmedizin nicht anerkannt. Wissenschaftliche Beweise existieren nicht oder sind nicht ausreichend erbracht worden.